In diesem Jahr möchte die Pharmapark Jena GmbH an die Grundsteinlegung des Baus 23 vor 100 Jahren erinnern. Der Gebäudeteil ist noch heute wesentlicher Bestandteil des Gebäudekomplexes und wird überwiegend zu Labor- und Produktionszwecken genutzt.
Das Gebäude wurde seinerzeit durch das Bauunternehmen Dyckerhoff & Widmann im Auftrag von ZEISS errichtet und diente vornehmlich der Unterbringung der Brillenproduktion. Markant und für die damalige Zeit einzigartig ist die Dachkonstruktion in der Form eines Tonnenkreuzgewölbes. Die Anwendung eines neuen Bauverfahrens unter Verwendung von Spannbeton ermöglichte sehr dünne und baustoffsparende und dennoch tragfähige Dachkonstruktionen. Diese Art der Decken wurde auch für die durch ZEISS errichteten Planetarien zur Anwendung gebracht und bescherte dem Bau 23 den Eintrag ins Denkmalschutzbuch.
Im Jahr 1928 wurde der Bau 23 mit dem Bau 22, welcher der Unterbringung einer Tischlerei von SCHOTT diente, baulich verbunden. Nachdem der Forscher Hans-Knöll im Jahr 1942 unter Verwendung von SCHOTT-Laborgläsern ein Verfahren zur Herstellung von Penicillin im Großmaßstab entwickelte, wurde der Bau mehr und mehr für pharmazeutische Zwecke genutzt. 1950 wurde der VEB Jenapharm gegründet, welcher am Standort Arzneimittel für den gesamten Ostblock entwickelte und produzierte. Das Mehrzweckgebäude (heute Bürogebäude) wurde 1955 an den Bau 23 angebaut.
Mit der politischen Wende änderte sich die Nutzerstruktur des Standortes kontinuierlich zu einem gemischt genutzten Gewerbestandort, der auf die Bedürfnisse der Pharma- und Biotechnologie-Branche zugeschnitten ist. Seit 2015 wird der Standort durch die Pharmapark Jena GmbH betrieben, die die branchenspezifischen Infrastruktureinrichtungen betreibt und umfangreiche Services für die Mieter erbringt.
Hier ein Pressebericht zum Jubiläum aus der Ostthüringer Zeitung vom 11.10.2023 >>>
